Am 13. Dezember 2024 bot die Akademie des Sports zwei anregende und informative Veranstaltungen. Zum einen erhielten insgesamt 21 Bewegungspädagog*innen der BBS Walsrode und Studierende des Sportmanagements der Ostfalia Hochschule nicht nur theoretische Einblicke in den LandesSportBund (LSB) Niedersachsen und die Akademie des Sports, sondern auch spannende praktische Erfahrungen u. a. beim Olympiastützpunk (OSP) Niedersachsen. Zum anderen fand das Akademie-Forum „eSport in Niedersachsen – Austausch zu Potenzialen und Perspektiven“ online statt, bei dem sich 47 Teilnehmenden über den aktuellen Stand des eSports und dessen Verbindung zum Vereinssport informierten.
Mit eSport-Community für Vereinsentwicklung zusammenarbeiten
Jens Wortmann, Vorsitzender der Sportjugend NRW, eröffnete beim Akademie-Forum mit einem spannenden Vortrag. Der Landessportbund NRW versteht sich als Akteur der Vereinsentwicklung und sieht in der Einbindung von eSport-Angeboten Chancen, junge Menschen anzusprechen. Wortmann betonte, dass Medienpädagogik heutzutage eine Schlüsselkompetenz für Übungsleiter*innen und Multiplikator*innen sei, unabhängig vom eSport. Gleichzeitig wies er auf den Jugendschutzauftrag hin: Vereine sollten in der heutigen Zeit junge Menschen nicht nur vor Gefahren schützen, sondern sie auch im sicheren Umgang mit digitalen Medien stärken.
Nach einem eigens durchgeführten Modellprojekt variiert die Motivation der teilnehmenden Vereine eSport-Angebote im Verein zu haben: Während bspw. urbane Vereine oft ihr Profil als innovativ stärken möchten, schaffen rurale Vereine durch eSport Angebote, die es vor Ort sonst nicht gibt. Doch eSport sei kein Selbstläufer: Trotz der Motivation von knapp 70% der teilnehmenden Vereine, neue Mitglieder und Zielgruppen zu gewinnen, konnte ein Drittel der Vereine des Projektes entsprechende Programme nicht etablieren. Erfolgsfaktor ist vor allem die Einbindung der eSport-Community – ohne deren Engagement bleibt die Integration schwierig.
In einer Gesprächsrunde wurden Praxiserfahrungen geteilt. Lara Arendt vom Osnabrück Gaming e. V. berichtete, dass ihr Verein mit einem Mindestalter von 16 Jahren arbeitet und regelmäßig Vereinsabende organisiert, um den Austausch außerhalb des Gaming-Alltags zu fördern. Tobias Gotthold, Vorsitzender der eSport-Abteilung des TSV Burgdorf, erläuterte, wie in seinem Verein der Vorstand die Idee eines eSport-Angebotes von Beginn an unterstützte und dann die Leitungen der anderen Abteilungen überzeugt werden mussten, bevor in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung die Einführung eines eSport-Angebots beschlossen wurde.
Das Forum zeigte, dass eSport im Breitensport Potenzial hat, Vereine zu bereichern – sofern die Umsetzung sorgfältig geplant wird.
Weite Informationen folgen in einem Ergebnisbericht im Januar 2025.
Engagement im Sportverein: BBS Walsrode und die Ostfalia Hochschule zu Besuch
Zum Auftakt begrüßte der Teamleiter Niels Uhde-Kracht des Teams Bildung /Qualifizierung der Akademie des Sports die Gruppe. Er gab einen umfassenden Einblick in die Strukturen und die vielfältigen Aufgabenbereiche des LandesSportBundes Niedersachsen und der Akademie des Sports. Dieser Einstieg bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, die Arbeit und Bedeutung des LSB für den organisierten Sport in Niedersachsen besser zu verstehen.
Im Anschluss fand eine Austauschphase zum Thema „Engagement im Sportverein“ statt. Hier konnten die Teilnehmenden ihre bisherigen Erfahrungen im Bereich Ehrenamt und Vereinsarbeit miteinander teilen. Die Diskussionen förderten nicht nur neue Perspektiven, sondern auch ein besseres Verständnis für die Herausforderungen und Chancen, die ehrenamtliches Engagement im Sport mit sich bringt.
Ein weiterer Höhepunkt des Tages war die Führung durch den Olympiastützpunkt Niedersachsen. Die Teilnehmenden erhielten einen exklusiven Blick hinter die Kulissen und lernten die Arbeit am OSP, die Unterstützung von Spitzensportler*innen und die organisatorischen Strukturen kennen. Dieser praxisnahe Einblick inspirierte viele der Teilnehmenden und verdeutlichte, wie professionelle Unterstützung im Sport aussehen kann.
Die Veranstaltung bot nicht nur einen gelungenen Mix aus Wissensvermittlung, Austausch und Praxis, sondern auch die Möglichkeit, wertvolle Netzwerke zu knüpfen. Durch die Verbindung von Schüler*innen und Studierenden aus unterschiedlichen Fachbereichen wurde der interdisziplinäre Charakter der Veranstaltung besonders hervorgehoben. Die Teilnehmenden gingen mit neuen Eindrücken, Ideen und einer gestärkten Motivation für ihre weitere berufliche Laufbahn nach Hause.